Die Taufe - Tod und Auferstehung zum Leben

Viel oder wenig Wasser?

Das Wort, das in der Bibel für “taufen” verwendet wird, ist das altgriechische Wort baptizo. Die Grundform dieses Wortes ist “bapto” und das bedeuten (ein-)tauchen. Das Wort bapto wird zum Beispiel an folgenden Stellen im Neuen Testament verwendet:

Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle! Denn ich leide Pein in dieser Flamme.
(Lk 16,24)
Jesus antwortete: Der ist es, für den ich den Bissen eintauchen und ihm geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, nimmt er ihn und gibt ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot.
(Joh 13,26)
und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes.
(Off 19,13)
Man kann das lange studieren - auch an weiteren Stellen. Klar ist: Das Wort “taufen” (griech. “bapto” und seine verschiedenen abgeleiteten Formen) bedeutet: Etwas in eine Flüssigkeit einzutauchen und wieder herausnehmen.
Auch der Herr Jesus wurde auf diese Weise getauft:
Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm geöffnet, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf sich kommen.
(Mt 3,16 Unterstreichung hinzugefügt)

Was bedeutet die christliche Taufe?

Die Taufe ist unser Bekenntnis zu einem bestimmten Glauben. Dem Glauben, dass wir mit Jesus Christus gestorben sind und dass wir mit ihm zu einem neuen, ewigen Leben auferstanden sind:
Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade zunehme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben? Oder wißt ihr nicht, daß wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein, da wir dies erkennen, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, daß wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
(Röm 6,1-7)

Es gibt vieles was “christlich” ist. Aber es gibt nur einen Weg dem Herrn Jesus nachzufolgen und sein(e) Jünger(in) zu werden. Sich selbst loszulassen und sich ihm kompromisslos anzuvertrauen. (Vergl. Lk 9,23). Dahin kommen wir in der Regel nicht von einem Tag auf den anderen. Auch Jesus hat davon gesprochen, dass wir seine Jünger “werden” sollen. Wenn wir aber wirklich Jesus nachfolgen, wird die Frucht, die das stetige Wirken des Heiligen Geistes in uns hervorbringt wachsen und wir werden seine Jünger:
Hierin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.
(Joh 15,18)
Die Taufe ist unsere Entscheidung diesen Weg zu gehen. Jesus hat sein Leben für uns gegeben. Dieser Glaube rettet uns vor dem ewigen Tod und schenkt uns das ewige Leben. Aber was ist die Konsequenz dieses Glaubens? Was ziehst du daraus für eine Konsequenz und wie wirst du in Zukunft leben? Die Konsequenz ist: Wenn Jesus unser Leben losgekauft hat, dann ist er auch der Eigentümer. Mein Leben gehört ihm. Jeden Tag will ich mich unter diese Tatsache beugen und nach seinem Willen suchen, statt nach der Erfüllung meines Lebens und meiner fleischlichen Natur. Auf diese Weise werde ich mich von den Menschen unterscheiden, die noch nicht an Jesus glauben.
Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen. Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht - durch Gnade seid ihr errettet!
(Eph 2,3-5)
Der Text aus Röm 6 oben sagt: Wenn wir so mit Jesus gestorben sind - weil wir um Jesu willen auf unser selbstbestimmtes Leben verzichtet haben - und dabei beständig bleiben (damit “verwachsen” sind) - dann werden wir auch Anteil an der Kraft und Herrlichkeit haben, die Jesus jetzt hat. Wir werden nicht traurig und leer sein, sondern “mit ihm auferstehen”. Er sitzt nun zur Rechten Gottes und er sagt: “Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.” (Mt 28,18). Wenn du dich taufen lässt, zeigst du damit, dass du das, was Jesus für dich getan hast für dich persönlich beanspruchst. Außerdem entscheidest du dich mit der Taufe zu einem Leben in dem du Jesus nachfolgst. Dieses Leben “funktioniert” immer wieder nach dem gleichen Muster: Vom Tod zur Auferstehung. Jesus hat das mir einem Weizenkorn erklärt. Nur wenn es keimt und vergeht, bringt es Frucht.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
(Joh 12,24)

Die Taufe ist also das Bekenntnis zu diesem einzigartigen Glauben, der uns mit dem Tod und der Auferstehung von Jesus verbindet und uns rettet. Deshalb wird die Taufe immer im engen Zusammenhang mit unserer Errettung gesehen. Am deutlichsten an dieser Stelle im letzten Kapitel des Markus-Evangeliums:
Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden.
(Mk 16,15.16)
Foto von Ian Britton - www.freefoto.com

Welche Bedingungen muss man erfüllen, damit man sich taufen lassen kann?

Erste Voraussetzung: Umkehr zu Gott.
Es gibt einen Zeitpunkt im Leben wo dir klar wird (oder wurde): Es gibt Gott und ich habe ohne ihn gelebt - weit weg von seinen guten Wegen. Du beugst dich vor Gott, bittest ihn um Vergebung und darum, dass er die Führung in deinem Leben übernimmt. Dabei wendest du dich bewusst von allem ab, was du als Böse und zerstörerisch in deinem Leben erkennen kannst. Darauf hin schenkt dir Gott die “Wiedergeburt” (vergl. Johannes-Evangelium Kapitel 3). Sein Heiliger Geist ist nun in dir. Ein neues ewiges Leben wird in dich eingepflanzt. Ohne diese Erfahrung bleibt das ganze Christentum graue Theorie. Zuerst kommt die Umkehr und die Begegnung mit Gott und dann, wenn wir glauben, können wir uns auch zur Nachfolge entscheiden und uns taufen lassen. So war das auch bei den ersten Christen von denen wir in der Apostelgeschichte lesen:
Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
(Apg 2,37.38)

Zweite Voraussetzung: Glaube an Jesus.
Wie oben schon gesagt ist die Taufe ein Bekenntnis zum Glauben an Jesus. Er ist für dich ans Kreuz gegangen und nun gehörst du ihm. Er ist der gute Hirte, der dich sicher führen und der dir “Leben im Überfluss” geben wird.

Dritte Voraussetzung: Eine Entscheidung Jesus zu gehorchen.
Die Taufe ist dein erster Schritt des Gehorsams. Das erste Mal, wo du etwas tust, einfach weil Gott gesagt hat, dass du es tun sollst. Ganz ohne theologische Diskussionen, Ausflüchte oder Besserwisserei.

Warum gibt es auch die Taufe für Babys durch Besprengen mit Wasser?

Auf die Taufe von Babys trifft das alles natürlich nicht zu. Anstatt dich zu ärgern, weil dies vielleicht deine Taufe als Baby in Frage stellt, könntest du dich freuen: Es gibt ein biblisches Christentum, das in jeder Hinsicht weit über eine formale Mitgliedschaft in einer Kirche hinausgeht! Auch für dich! Natürlich unterscheidet es sich von kirchlichen Traditionen, denn es geht nicht darum in dieser oder jener Kirche Mitglied zu sein, sondern es geht um eine persönliche Begegnung mit Jesus Christus. In die Kirche deiner Wahl kannst du trotzdem gehen solange du willst.
Aber klar ist auch: Die biblische Taufe stellt das “kirchliche” Christentum stark in Frage. Das lässt sich nicht ganz vermeiden. Die Praxis Babys durch Besprengen mit Wasser zu taufen wird nicht in der Bibel vorgegeben, sondern hat seine Wurzeln in den “Staatskirchen”. Es stammt aus einer Zeit in der die Kirche sich von einer Versammlung von Gläubigen in eine staatliche Institution wandelte. Der Ursprung dieser Entwicklungen war die Bekehrung des römischen Kaisers Konstantin, der ein quasi staatlich kontrolliertes und organisiertes Christentum einführte. Aus diesen geschichtlichen Ereignissen entstand die römisch- katholische Kirche, die schließlich eine solche Machtfülle erreichte, dass einfach jeder ihr angehören musste, ob er nun wollte oder nicht. Das ließ sich mit der biblischen Taufe nicht in Einklang bringen, denn die in der Bibel beschriebene Taufe folgt ja auf eine freiwillige klare Entscheidung für Jesus. Aus verschiedenen Gründen entfernte sich das Christentum auch immer weiter von den Ursprüngen. Es kam soweit, dass kaum noch jemand die Bibel auch nur lesen durfte, und sehr viele Menschen ermordet wurden, weil sie nicht mit der Kirche übereinstimmten. Das Christentum wurde zu einer Ansammlung verschiedener Rituale und Traditionen von denen manche auch gut und schön sind, aber häufig doch mit der Bibel recht wenig zu tun haben. Und eins davon ist eben die Taufe für Babys. Auch die Reformation änderte daran nichts. Luther und seine Mitstreiter waren zwingend auf eine enge Verbindung der neuen protestantischen Kirche mit der jeweiligen Staatsmacht angewiesen, weil die Reformation sehr schnell zu einer hochbrisanten politischen Frage wurde, die schließlich zu jahrzehntelangem Krieg führte. Einige Gruppen, die während der Reformation die biblische Taufe praktizieren wollten wurden nun von der protestantischen Kirche verfolgt wobei es auch zu Morden und harter Verfolgung kam. Alle diese tragischen Ereignisse, die wirklich die entsetzlichen Tiefpunkte in der Geschichte des Christentums sind, lassen sich nicht einfach beiseite schieben, wirken sich bis heute aus und sind für mich ein Grund mehr meinen Glauben klar auf der Bibel zu gründen und nicht nur auf Traditionen. Es geht also nicht darum aus Besserwisserei alles in Frage zu stellen, sondern ich will mir einfach die Freiheit nehmen über dieses biblische Christentum zu sprechen (Gott sei Dank, dass wir es heute tun dürfen!). Was du damit machst ist allein deine Entscheidung.

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