Welche Gebote Gottes soll ich halten?

Alt oder Neu - oder was?

Viel Verwirrung entsteht dadurch, dass man meint das Neue Testament würde das Alte Testament ersetzen oder ungültig machen. Die Wahrheit ist: Die ganze Bibel ist das Wort Gottes. Das betont auch der Herr Jesus:
Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
(Mt 5,17)

Darüber hinaus betont die Schrift, dass Gott unveränderlich und seinem Wort gegenüber treu ist. (Jak 1,17, 2.Kor 1,18, Ps 119,89). Daraus ergibt sich leicht die Frage, in wie weit wir den Geboten des Alten Testaments gehorchen sollen. Oder: Will Gott uns durch den Heiligen Geist dazu verhelfen die Gebote des Alten Testaments zu erfüllen? Oder: Haben wir irgendeinen Vorteil davon, wenn wir nach der Befolgung verschiedener Gebote streben?
Um die Antwort zu finden, sehen wir zunächst, wie der Herr Jesus den ersten Christen die Schrift ausgelegt hat. Nach seiner Auferstehung begegnete er einigen Jüngern auf dem Weg nach Emaus:
Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und im Herzen zu träge, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit hineingehen? Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.
(Lk 24,25-27)

Die ganze Bibel offenbart Jesus - Er ist das Wort Gottes

Der Herr weist nicht auf die Gebote hin, sondern auf die Offenbarung von Jesus in den Schriften des Alten Testaments. (Vergl. auch Joh 5,39!) Das ist der Schlüssel zum Verständnis: Das Alte Testament hat Jesus nicht nur prophetisch angekündigt, sondern es enthält auch sonst vieles, das uns hilft Jesus kennenzulernen und ihm nachzufolgen. Gott hat sich darin den Menschen offenbart. Noch deutlicher sagt es der Hebräerbrief:
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat;
(Hebr 1,1-3)

Alles was Gott im Alten Testament gesagt und getan hat, hatte ein Ziel und eine Erfüllung: Christus. Siehe dazu auch Eph 1,9-10:
Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm für die Verwaltung bei der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist - in ihm.

Jesus ist das Wort Gottes, das „Fleisch geworden“ ist (Joh 1). Was das Alten Testament nur in einzelnen Facetten dargestellt, vorbereitet und angekündigt hat, steht nun vor unseren Augen: Jesus Christus der Gekreuzigte und Auferstandene. Gott hat sein Geheimnis gelüftet und sich wirklich schonungslos uns offenbart: Jetzt sehen wir es an Jesus: Wie Gott ist, was er will und wie wir ewig mit ihm leben können. Mehr noch: Da Jesus uns mit Gott versöhnt hat, und wir den Heiligen Geist empfangen haben, haben wir ein neues Leben in uns - ein Leben voller Liebe und Kraft. Dies wird uns weit über jede religiöse Bemühung oder ein teilweises Befolgen von Geboten hinausführen. Der neue Bund ist “weit besser” als der Alte. Nicht besser zum Bösen, sondern zu Guten! Der Neue Bund ist nicht besser, weil er einfach alle Sünden zudeckt. Manche wiegen sich in einer falschen Sicherheit und haben das Evangelium benutzt, um sich gegen Gott und seine Maßstäbe abzuschotten. Das ist sehr gefährlich und auch sehr schade, denn der neue Bund ist wirklich besser: Durch ihn empfangen wir Kraft das Böse zu überwinden. In uns und dann auch um uns herum - in der Welt. Durch den neuen Bund werden wir mit Gott versöhnt, haben Zugang zu seiner Gegenwart und Kraft und sind Kinder Gottes!
Wir sollten das Alte Testament also so lesen, wie der Herr es mit den Jüngern in Emaus getan hat und Ihn darin erkennen.
Er war das Wort Gottes, als die Welt geschaffen wurde (um seinetwillen wurde sie gemacht), er ist der Hohepriester Melchisedek, er ist wie Josef, der seine Brüder vom Tod erlöste und als sie ihn erkannten wurden sie frei von jeder Bedrängnis. Er ist der Heerführer Gottes im Buch Josua, er zeigt uns seine Strenge und Heiligkeit Gottes im Gesetz, er ist das Opferlamm, er spricht in den Propheten. Wir erleben sein gerechtes Gericht, seine Barmherzigkeit und Treue. - Lies das Alte Testament doch einmal auf diese Weise und bitte Gott dir die Augen zu öffnen!

Jesus ist das Ziel - geh’ nicht an den Start zurück

Paulus hat sich immer wieder gewundert über die, die Jesus kennengelernt hatten und dann wieder versuchten auf der Basis der Gebote und Vorausschatten aus dem Alten Testament zu leben:
So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper selbst aber ist des Christus. Um den Kampfpreis soll euch niemand bringen, der seinen eigenen Willen tut in scheinbarer Demut und Anbetung der Engel, der auf das eingeht, was er in Visionen gesehen hat, grundlos aufgeblasen von der Gesinnung seines Fleisches, und nicht festhält das Haupt, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst. Wenn ihr mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid, was unterwerft ihr euch Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt: Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht! - was doch alles zur Vernichtung durch den Gebrauch bestimmt ist - nach den Geboten und Lehren der Menschen? Das alles hat zwar einen Anschein von Weisheit, in eigenwilligem Gottesdienst und in Demut und im Nichtverschonen des Leibes - also nicht in einer gewissen Wertschätzung - dient aber zur Befriedigung des Fleisches.
Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes!
(Kol 2,16-3,1)

Lerne Jesus kennen in der heiligen Schrift und pflege Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist im Lobpreis und im Gebet. Dieser Weg führt weit über ein gutwilliges Befolgen von Geboten hinaus. Er führt in die Gegenwart Gottes! Lies dazu: Röm 5,5 / 2.Kor 3,18 / Gal 5,22-25.

Jesus kam, um das Gebot zu erfüllen und ihm volle Geltung zu verschaffen. Er erfüllte es in seinem Leben und konnte uns deshalb erlösen (weil er ohne Sünde war). Dann geht es aber noch weit darüber hinaus: Durch den Heiligen Geist verschafft Gott dem Gesetz Geltung – in uns! Er gibt uns ein neues Herz und einen neuen lebendigen Geist. So können wir auch die wichtigsten Gebote halten, die alle andern Gebote einschliessen: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst!
Er aber sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.» Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»  An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
(Mt 22,37-40)

Sabbat, Feiertage - wer macht es richtig?

Viele Christen diskutieren gerne über Fragen wie folgende: Wie das Abendmahl “richtig” zu feiern ist, ob der Samstag oder der Sonntag der richtige Ruhetag ist, ob Weihnachten nicht ein heidnisches Fest ist, wann wo und wieviel man opfern sollte, wie man den Gottesdienst so feiert, dass alles korrekt ist usw. Zum Beispiel die Frage nach dem Sabbat: Der Sonntag stammt aus einer Verordnung des römischen Kaisers Konstantin und hängt mit der Entstehung der römisch katholischen Kirche zusammen. Der biblische Ruhetag ist der Sabbat. Andere dagegen argumentieren, der Sonntag stamme aus der urchristlichen Tradition des “achten Tages”. Nach dem oben Gesagten müsste klar sein, dass die allermeisten dieser Diskussionen am Ziel vorbeigehen. Die Befolgung bestimmter Tage zum Beispiel, hat heute keine ausschlaggebende Bedeutung mehr für unsere Nachfolge. Unter den ersten Christen gab es übrigens sogar solche, die gar keinen besonderen Tag hielten. Paulus warnt uns davor, uns gegenseitig wegen solcher Fragen zu vergleichen und zu beurteilen:
Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten. Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt! Wer den Tag beachtet, beachtet ihn dem Herrn. Und wer ißt, ißt dem Herrn, denn er sagt Gott Dank; und wer nicht ißt, ißt dem Herrn nicht und sagt Gott Dank.
(Röm 14,4-6)

Diese Denkweise  passt nicht ins religiöse Schema. Aber der Neue Bund ist eben so viel besser als der Alte, dass es manchmal unsere eingefahrenen Denkmuster sprengt.

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