Ist Dein Gott auch kaputt?

Gott springt nicht an – was ist zu tun?

In der westlichen Welt sind wir es gewöhnt technischen Errungenschaften gegenüberzustehen, die uns unterhalten, unsere Wäsche waschen oder uns schnell an einen anderen Ort versetzen. Wir beherrschen diese technischen Geräte mehr oder weniger, weil wir wissen, wie man sie bedient – wie man mit ihnen umgeht. So ist es für uns leicht eine Einstellung zu entwickeln, die sagt: Wie macht man das mit Gott? Wie bekomme ich den Segen? Was muss ich tun damit Gott dies oder das tut?
Die Bibel ist dann eine Art verschlüsselte Gebrauchsanweisung, die wir nicht ganz verstehen. Deshalb ziehen wir Experten zu Rate, die uns nur zu gerne erklären, wie man mit Gott umgeht und die großen Versprechungen, die mit dem Produkt „Gott“ verbunden sind im eigenen Leben realisiert. Von der christlichen Industrie werden zudem immer neue Gott-Adapter auf den Markt geworfen, die uns immer wieder versprechen: Mach es nur mit dieser Methode, dann bekommst du den Kraft und Segensanschluss und der Erfolg ist unvermeidbar. Also: Kauf das Buch, mach es so und wenn es nicht funktioniert bist du selber schuld: Zu wenig Hingabe, zu wenig Glauben – klarer Fall.
Und so hast du einen ziemlich kleinen und recht launischen Gott: Man muss ständig an Ihm herum schrauben, um ihn zum Laufen zu bringen, aber in 99,9 % aller Fälle springt er überhaupt nicht an. Er braucht ständig unseren Dienst, unsere Hilfe und natürlich braucht er unser Geld (denn er ist ständig pleite). Sonst kann er gar nichts tun. Dafür können wir dann etwas Segen erwarten zumindest werden wir vor dem Schlimmsten bewahrt. Und jedes Mal, wenn du das Gefühl hast du braucht Gott, dann strengst du dich ein bisschen mehr an und du denkst mit wachsender Verzweiflung: Ich hab‘ schon soviel probiert, aber es klappt einfach nicht mit Gott. Er springt nicht an. Ich bete und bete, aber ich kriege nichts von Gott. Stille Zeit? Gebet? Geistestaufe? Geistesgaben? Bibelschule? Seelsorge? Befreiung? Innere Heilung? Handauflegung? Das neueste Buch von Mr. XY? Alles schon probiert. Es läuft einfach nicht. Gott ist irgendwie defekt.

Dein Gott funktioniert nicht? Wirf ihn weg und kehre um!

Wenn es Dir so geht, wie gerade etwas übertrieben dargestellt, dann habe ich zuerst einmal eine schlechte Nachricht: Du dienst einem Götzen, der nur in Deinen Gedanken existiert. Es ist ein selbstgeschaffener Gott, dem biblischem Muster nachgeäfft. Nur scheinbar echt und absolut tot. Du hast Dir einen bequemen christlichen Gott geschaffen, der genau so ist, wie du ihn haben willst, so wie du die Bibel verstehst und wie er in deine Vorstellung hineinpasst. Du redest mit ihm und hörst ihn auch reden. Nur das Ergebnis ist wenig göttlich: Verwirrung, Fruchtlosigkeit und auch Fluch. Der Fluch des Götzendienstes.
Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen Gott nachlaufen.
(Ps 16,4)
Du musst noch einmal von vorne anfangen und umkehren von diesem Götzendienst und dem Selbstbetrug, der damit verbunden ist.
Nun die gute Nachricht: Gott ist der allmächtige, heilige Schöpfer des ganzen Universums und er freut sich jederzeit auf dich, wenn du mit ihm zusammentreffen willst. Und zwar nach seinen Vorstellungen, auf seinen Wegen unter seiner Regie zu seiner Ehre und zu seinem Nutzen! Beurteile deine Situation nüchtern und aufrichtig anhand der heiligen Schrift, anhand der Frucht die dein Leben hervorbringt und anhand der Frage in wieweit du echte Führungen Gottes erlebst, die über deine eigenen Gedanken hinausgehen und anhand des inneren Friedens, der die Gottes Herrschaft kennzeichnet.

Wahrheit und deine Aufrichtigkeit werden dich von dem Pseudo-Gott und der falschen Stimme Gottes befreien. Wir sind Sünder und geraten leicht in Täuschung, aber wenn wir aufrichtig vor Gott sind und ihn von Herzen suchen, wird er uns durch sein Wort und seinen Geist zu echter Gemeinschaft mit ihm leiten.

Wir dienen Gott ... – ja wirklich?

Viel religiöse Enttäuschung, Verwirrung und Verbitterung entsteht dadurch, dass man glaubt etwas für Gott getan zu haben. Ich habe soviel für Gott getan, soviel gegeben, gearbeitet und gelitten ... Aber Gott scheint das egal zu sein. Gott reagiert nicht darauf. Und in der Not erweist sich die Hoffnung auf ein dickes Konto bei Gott oft als furchtbare Enttäuschung. Dies scheint nicht der Dienst zu sein den Gott will oder den er bestätigt.
Die Wahrheit ist: Kein Mensch kann Gott irgend etwas geben. Alles kommt von Gott („Was aber hast du, das du nicht empfangen hast?“ 1.Kor 4,7), alles gehört Gott. Nur dann ist Gott wirklich Gott. „Wenn wir Gott nicht dienen, kann er nichts tun? Wenn wir kein Geld geben, kann dieses Werk Gottes nicht weitergehen?“. Sicher nicht. Jesus hat gesagt „Mein Vater wirkt bis jetzt und ich wirke“ (Joh 5,17b). Bis heute handelt Gott jeden Tag nach seinem Willen. Nach seinem Wort! (vergl. auch Hebr. 13,8 und Jak 1,17)

Ich tue etwas für Gott und helfe ihm. Jesus und die Propheten haben diesen falschen Gottesdienst angeprangert, der letztlich darin besteht menschlichen Geboten zu folgen. Denn wenn ich etwas für Gott tue, dann tue ich das in einem religiösen System von menschlichen Geboten, menschlichen Anpassungen des Wortes Gottes und menschlichen Traditionen. Warum? Weil ich dabei ja auf keinen Fall von Gott geleitet werden kann, da ich Gott ja die Ehre nehme! Ich habe etwas für Gott getan. Das ist mein Verdienst, den ich stolz Gott vor die Nase halte. In Gottes Namen habe ich das aber nicht getan, den Gott hat gesagt: “Meine Ehre gebe ich keinem anderen.” (Jes 42,8)
Die Krönung des selbst gemachten Gottesdienstes ist: Ich diene Gott so wie es mit gefällt. Ich fühle mich gut dabei, denn mein Gott sagt immer nur das zu mir was ich hören will. Und dann gehe ich noch in eine Gemeinde in der genau das gepredigt wird, was mir gefällt. Und dann ... finde ich nicht mehr raus aus dem Selbstbetrug?!
Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: “Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich verehren sie mich , indem sie als Lehren Menschengebote lehren.”
(Mt 15, 7-9 / Jes29,13)
„Man macht es so ...“ Das ist der Gottesdienst nach menschlichen Vorgaben. Wenn der Pfarrer klingelt, dann knien wir, dann singen wir, dann stehen wir. So macht man es im Gottesdienst. „Man“ das sind Menschen. „Man macht es so“ sind menschliche Gebote. „Man“ schielt auf die anderen. Man hebt z.B. nicht die Hände im Lobpreis, obwohl das in der Bibel steht, denn man macht das hier in dieser Gemeinde nicht. Der wahre Gottesdienst besteht dagegen in der Demut. Im Gehorsam gegenüber dem Wort und dem Geist Gottes. Nicht ich tue etwas für Gott, sondern Gott tut etwas mit mir und ich darf mit Gott zusammen sein und Anteil haben an dem was er tut.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
(Joh 14,23 - beachte den Zusammenhang im Text mit einem Leben des Gehorsams und der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist!)
Gott dienen heisst zuerst bei ihm zu sein und ihn zu hören! Sehr deutlich wird das an der Geschichte von Martha und ihrer Schwester Maria (Lk 10,38-42). Martha diente Jesus, indem sie hart arbeitete und sich um viele Dinge sorgte - aber Jesus schien das wenig zu interessieren. Martha ärgerte sich über das Verhalten von Jesus und stellte ihn zur Rede. Er antwortete ihr: “Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.” (Lk 10,41b-42) Für Maria war das Zusammensein mit Jesus und das Hören auf seine Worte das allerwichtigste. Dieses “gute Teil” ist unser Erbteil als Kinder Gottes, das auch wir wählen können.
Im Markus-Evangelium wird von der Berufung der Apostel berichtet. An erster Stelle ihrer Aufgaben steht dort: “...damit sie bei ihm seien ...”(Mk 3,14). Auch hier sehen wir “das gute Teil” - an erster Stelle des wahren Dienstes für Gott steht das Bleiben in seinem Wort und seiner Gegenwart.
Wenn wir mit Gott zusammen sind und ihn hören, dann wird Gott dienen (!): Mir und anderen durch mich. Denn durch Demut und Vertrauen (Glauben) werden wir das Werk Gottes sehen.

Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat!
(Joh 6,28.29)
 Wir können für Gott nichts tun, wir können nur in den vorbereiteten Werken wandeln (Eph 2,10).

Gebt dem HERRN, ihr Göttersöhne, gebt dem HERRN Herrlichkeit und Kraft! Gebt dem HERRN die Herrlichkeit seines Namens; betet an den HERRN in heiliger Pracht!
(Ps29,1.2)
Wir können Gott ehren. Durch Glauben, durch Dank und Anbetung. Nur so können wir Gott etwas geben. Unser Liebe, unseren Glauben können wir ihm geben und wir können uns vor Ihm demütigen. Denn Gott will sich in seinen Werken verherrlichen. „Gebt Gott ... Kraft.” Wenn Gott Macht hat, dann wird er herrlich dastehen und von allen Menschen geehrt werden. Wenn Gott in meinem Leben Macht hat, werde ich Gott Ehre geben können. Wenn ich dagegen Macht über Gott habe, indem ich mich entscheide wie wann und mit was ich ihm dienen will, wie ich ihm helfen will usw. - dann habe ich die Macht – und einen Gott, der keiner ist!

Gott kann nicht wirken, denn ...

Gott kann nicht? Wer hat es Ihm denn verboten? Oder ist es vielleicht so, dass der Teufel Gott hindert zu tun was er will? Das glauben oder träumen vielleicht die Satanisten. Oder sind wir diejenigen, die die Allmacht Gottes übertreffen? Tja, wenn wir nur so oder so wären, wenn es in der Gemeinde nicht so viele Nörgler gäbe, wenn wir beten würden, wenn wir mehr Glauben hätten, wenn Bruder Dingenskirchen in eine andere Gemeinde gehen würde, wenn ... dann könnte Gott unter uns mächtig wirken. Weil Sünde da ist, kann Gott nicht wirken? Hat Jesus nicht unter den Sündern gelebt und viele Wunder getan? Hat er nicht für uns alle die Macht der Sünde und des Todes überwunden? Oder waren die Jünger und Apostel alles superheilige Typen die stets 10 cm über dem Boden schwebten? Hat sich Jesus sofort in Luft aufgelöst sobald er einem Sünder begegnete? Die Bibel zeigt uns ein anderes Bild. Ich kenne nur eine Stelle in der Bibel, wo es heißt, das Jesus nicht wirken konnte. In Nazareth. „Wegen ihres Unglaubens“.
Die Einstellung „Gott kann nicht wirken“ ist eine stolze, richtende Einstellung. Natürlich: Ich weiß warum Gott nicht funktioniert und woran es in der Gemeinde mangelt ... (das ist Mangeldenken, statt Glauben, Liebe und Hoffnung). Und wenn alle so wären wie ich ... Dann wäre das eine Katastrophe!
Bei der Erschaffung der Welt schwebte der Geist Gottes über einer finsteren chaotischen Welt, die „wüst und leer“ war. Aber dann geschah etwas: „Und Gott sprach: es werde Licht! Und es wurde Licht.“ (1Mose 1,3). Heute schwebt der Geist Gottes nicht mehr hoch über uns. Wir müssen ihm auch keinen Landeplatz bereitstellen oder ihn mit frommen Übungen herunterlocken. Wir müssen hören! Durch das Wort Gottes ist Gott in diese Welt und auch in uns gekommen:
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; ...
(Hebr 1,1.2)

Die Gerechtigkeit aus Glauben aber sagt so: Sprich nicht in deinem Herzen: “Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?” das ist: Christus herabführen; oder: “Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?” das ist: Christus aus den Toten heraufführen. Sondern was sagt sie? “Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen”. Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst.
(Röm 10,6-9)
Allen frommen Ausreden zum Trotz: “Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen”. Ich höre und gehorche demütig. Ich kann es auch, den Gott ist es, der in mir lebt und sein Werk tut. Ich lebe aus dem Hören und nicht aus meinen Gedanken und Begierden. Ich glaube. Ich tue das stetig und beharrlich. Das ist alles. Darin wird Gott sich “verherrlichen” - d.h. unter anderem: er wird wirklich Gott sein. Das ist das Wirken Gottes. Es gibt kein anderes Wirken Gottes. Solange Du dich mühst Gott zum Funktionieren zu bewegen, bist du noch nicht zu Hören gekommen. Ich will mich nicht beurteilen (1.Kor 4,3), ich kann auch andere nicht beurteilen (Rom 14,4). Gott beurteilt alles durch sein Wort und er teilt es mir mit. Dort wo ich mich beuge unter das herrliche Wort Gottes, da strahlt auch in mir und meiner Umgebung das Licht auf. Gott wirkt. Sein Wort wird bewirken, was Ihm gefällt und ausführen, wozu er es gesandt hat (Jes 55,11). Dem Stolzen aber widersteht Gott (1.Petr 5,5 / Jak 4,6). Schritt für Schritt gewinnen wir Glauben und öffnen uns für sein Wort. Er muss nicht vom Himmel herunter kommen, er lebt schon in uns. „Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kol 1,27) „Die Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“(Röm 5,5) Wenn wir seiner Liebe vertrauen und nicht dem Augenschein oder uns selber, dann erfahren wir seinen Frieden und seine Macht immer mehr.

Beweist das Kreuz, dass Gott ein schwacher und leidender Gott ist?

In traditionellen Kirchen wird oft eine sehr diffuse Botschaft über das Kreuz gepredigt, die mit dem Evangelium nichts gemein hat. Sie vermittelt ebenfalls den Eindruck eines schwachen geradezu ohnmächtigen Gottes. Die Botschaft lautet in etwa so: „In all das Leiden und die Finsternis dieser Welt hat Gott sich hineinziehen lassen, indem er ans Kreuz ging. Er ist sozusagen solidarisch mit unserem Leid und hat uns so seine Liebe gezeigt.“ Davon, dass die Qual des Kreuzes unsere Strafe war (uns unsere Schuld vor Augen führt!) und wir nun erlöst und versöhnt mit Gott sind und ihn persönlich kennen lernen dürfen ist keine Rede. Gott hat am Kreuz seine Gerechtigkeit und Liebe bewiesen und durch die Erlösung von unseren Sünden einen Sieg über alle Mächte der Finsternis errungen, der endgültig, umfassend und für uns heute erfahrbar ist. Gerade in dieser scheinbaren Ohnmacht und Qual Gottes hat er über die Welt und den Feind triumphiert. Wer Gott nicht kennt, sieht Jesus nur als den gescheiteten Glaubenshelden oder Märtyrer. Wir sehen Ihn als den auferstandenen Herrscher der Welt, der Gott selber ist und den auch der Tod nicht festhalten konnte. Das Evangelium ist nicht nur die schlechte Nachricht vom Leiden Jesu, sondern die gute Nachricht von seiner Auferstehung. Die Macht der Finsternis besteht ja nur in dem Raum, den die Abkehr des Menschen von Gott geschaffen hat. Weil Gott dem Menschen eine Vollmacht über die Welt gab und er seinen eigenen Weg ging, entstand ein Machtbereich des Bösen. Die Macht des Teufels und aller seiner Diener ist somit mit der Macht Gottes in keiner Weise vergleichbar.

Wird Gott helfen oder nicht?

Wir sehen die Not eines Menschen, sind davon betroffen (das ist gut) und wollen, dass Gott das Problem aus der Welt schafft (dabei können die Motive schon unterschiedlich sein). Das Wichtigste ist aber: Gott will helfen / heilen / segnen – nach seinem Wort und nach seinem Plan. Er hat eine Hilfe gemacht. Es geht nicht darum, ob Gott helfen will, sondern darum, dass wir diese Hilfe erfassen und ihre Bedingungen (z.B. Glauben) erfüllen. Wir sollen zu Gottes Hilfe kommen, anstatt Gott dazu zu bewegen etwas für uns zu tun. Gott hat eine Rettung ermöglicht, aber er rennt nicht durch die Welt und versucht hier und da etwas zu kitten. Gottes Weg der Hilfe ist der Weg des Evangeliums. Der Weg des Kreuzes und der Auferstehung. Das ist die Hilfe, auf die wir hinweisen können. Sie ist verlässlich, umfassend und kraftvoll. Das ist etwa anderes als „vielleicht hilft Gott dir ja ...“
Manchmal denkt man, Gott würde sich schlecht verkaufen. Er bräuchte doch nur diesen und jenen heilen und dann würden viele sich bekehren. Aber Gott verkauft sich nicht mehr. Er hat schon sein Leben als Lösegeld gegeben am Kreuz und er bestätigt sein Wort durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Wenn Menschen für Gott kämpfen ...

Eine der gefährlichsten Ideen der Menschheitsgeschichte ist: Wir müssen für Gott kämpfen. Diese Idee kommt direkt aus der Hölle und sie will und weismachen: Der Teufel ist mächtig und Gott kommt nicht klar, ohne dass wir für ihn kämpfen. Die Bibel lehrt, dass wir Sünder sind, die dem Bösen Raum gegeben haben, aber dieser Geist sagt stolz und überheblich: “wir sind die Helfer Gottes, ohne die er nicht auskommt und wir sind die Helden, die gegen das Böse kämpfen.”
Auch die Bibel berichtet von einem Kampf in dem wir stehen. Diesen Kampf hat jeder Christ täglich auszufechten. Es ist der Kampf des Glaubens. Kurz gesagt geht es darum nicht den Begierden des Fleisches und nicht den Anfechtungen des Teufels, sondern Gott zu folgen. Es tobt auch ein weltweiter Kampf um die Errettung von Menschen vor dem ewigen Tod und um die kommende Herrschaft Gottes. Von unserer Seite muss dieser Kampf vor allem durch Gebet gekämpft werden. - Gekämpft wird jedenfalls nicht auf menschliche Weise oder mit menschlichen Mitteln.
Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.
(Eph 6,12)

Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Jesu Christi ...
(2.Kor 10,3-5)
Der Begriff Fleisch steht bei Paulus für das menschliche im negativen Sinn. Das “Kämpfen nach dem Fleisch” ist das altbekannte: “Diskussionen, Streit, Böses Reden, Manipulation, Druck, Einschüchterung, Krieg, Mord und Totschlag ...” Wo so für Gott gekämpft wird, kann es gar nicht um Gott gehen! Was soll man von einem angeblich allmächtigen Gott halten, der nur dann über die Runden kommt wenn ständig für ihn gekämpft wird? Auch Paulus kämpfte anfangs für Gott. Erst liess er Christen umbringen und verschleppen, um für Gott (und die reine Lehre) zu kämpfen. Dann wurde er selber Christ und fing an endlose Diskussionen in den Synagogen zu führen. Wieder ging es um die richtige Lehre, um Rechthaben und um ein Kämpfen für Gott mit menschlichen Mitteln. Die Leiter der Gemeinde in Jerusalem schickten ihn schließlich nach Hause ins weit entfernte Tarsus.
Millionen von Menschen sind schon umgebracht worden, um Gott und die reine Lehre zu verteidigen und um für ihn zu kämpfen. Auch das Christentum fiel für Jahrhunderte in diesen Wahnsinn. Auch gibt es Menschen, die aller Welt einen Gott vorführen, der nur mit Mord und Totschlag weiterkommen kann. Die Lehre “du must für Gott kämpfen” ist ein Fluch für die ganze Menschheit. Gott empfiehlt etwas anderes:
Der HERR wird für euch kämpfen, ihr aber werdet still sein.
(2.Mose 14,14)(vergl. Jes 30,15)

Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
(Joh 18,36)

(c) Wolfram Winkler

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